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Saisonal – Regional – Ideal…und nun?

Posted by osnabrueckerweltacker

Eine regionale und saisonale Ernährung ist ein Gewinn für Gesundheit und Umwelt – das hat sich inzwischen recht weit herumgesprochen. Auch wir auf dem Weltacker betrachten diesen Grundsatz als erstrebenswert. (Außer bei Kaffee und Schokolade;)…aber dafür gibt es ja fair trade)
Aber was heißt das genau, regional und saisonal, mal abgesehen von nett hergerichteten „Aus der Region“-Holzregalen im Supermarkt? Die Tomaten neben dem Regal kommen dann doch oft ganzjährig aus Spanien…auch wenn welche auf dem Biohof am Stadtrand vollreif an den Pflanzen hängen.

Hier kommt das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft ins Spiel, oft auch englisch CSA (Community Supported Agriculture) genannt.
Dabei vernetzen sich landwirtschaftliche Biobetriebe aus der Region mit den Verbraucher*innen vor Ort. Die Verbraucher*innen bilden eine Gemeinschaft, die die Landwirtschaft auf einem Hof finanziert – im Gegenzug teilen sich alle Mitglieder dieser Gemeinschaft dann die Ernte, die dabei hervorgebracht wird.

Konkret sieht das so aus, dass ein monatlicher „Mitgliedsbeitrag“ gezahlt wird und dafür gibt es (meistens einmal pro Woche) Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch, Milch, Eier oder was der Hof sonst produziert.
Das hat viele Vorteile:

– Die Konsument*innen kennen den Hof, helfen vielleicht gelegentlich dort mit und wissen so, wo ihr Essen herkommt.
– Die Mitarbeitenden auf dem Hof haben mehr Planungssicherheit als auf dem „freien Markt“ und wissen, für wen sie die ganze anstrengende Arbeit machen.

– Die Hoferzeugnisse „verlieren ihren Preis und erhalten dadurch ihren Wert zurück“ (Zitat: Wolfgang Stränz, Buschberghof) – Denn sie sind das Ergebnis von komplexen Prozessen, die sich in ihrem Warenwert, also dem Preis, nur sehr unzureichend widerspiegeln. Der eigentliche Wert unserer Lebensmittel hat zu tun mit der Arbeit zahlreicher Menschen und mit der Art und Weise, wie sich unsere Lebensmittelproduktion auf Boden, Wasser, Klima, Biodiversität, globale Gerechtigkeit und die Zukunft unserer Lebensgrundlagen auswirkt.

Diese Auswirkungen können Hunger und Leid verursachen und unseren Planeten ruinieren – das ist oft in den Erzeugungssystemen der Fall, die wir gewohnt sind.
Sie können aber auch gute Arbeitsbedingungen und eine vielfältige Kulturlandschaft fördern – dafür ist Solidarische Landwirtschaft ein optimaler Ansatz.

Es gibt also jede Menge zu verändern. Die Ideen und Konzepte dafür sind nicht nur da, sondern werden auch schon umgesetzt und warten auf breitere Beteiligung!
Auch rund um Osnabrück gibt es bereits mehrere Höfe, die Solidarische Landwirtschaft betreiben.

Wer diese Höfe und die Ideen dahinter näher kennenlernen möchte, kann dies auf unserem Erntefest am 17.9. ab 16.00 Uhr auf dem Weltacker tun – verschiedene Höfe aus der Region stellen sich vor, es gibt spannende alte Gemüsesorten zum Probieren und eine Führung über den Weltacker.

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